Zum Hauptinhalt springenStadtwerke Duisburg

Stadtwerke nehmen zukunftsfähige BHKW-Großanlage offiziell in Betrieb

Im Rahmen ihrer geänderten Erzeugungsstrategie nehmen die Stadtwerke Duisburg heute ein neues wasserstoff-fähiges Groß-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Gesamtleistung von 31,5 Megawatt offiziell in Betrieb. Die aus sieben BHKW bestehende Anlage dient dem Ausbau der Fernwärmeversorgung und der Unterstützung der Stromerzeugung.

Oberbürgermeister Sören Link und Andreas Gutschek, Technikvorstand der Stadtwerke Duisburg, starteten mit einem symbolischen Knopfdruck die Anlage am Unternehmenssitz in Hochfeld. Nach einem mehrwöchigen erfolgreichen Probelauf steht die Anlage nun kurz vor dem kommerziellen Betrieb.

„Die BHKW-Anlage der Stadtwerke ist ein weiterer wichtiger Schritt beim Umbau der Strom- und Wärmeerzeugung in Duisburg in Richtung Klimaneutralität. Diesen Weg beschreiten die Stadtwerke bereits seit Jahren und gehen ihn gemeinsam mit der Stadt konsequent weiter“, sagt Oberbürgermeister Sören Link, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG ist.

„Gestalter und Treiber der Energie- und Wärmewende vor Ort sind die Stadtwerke Duisburg. Die Anlage ist ein wichtiger Bestandteil der Wärmewende hier bei uns in Duisburg, denn unser Ziel ist es, die Fernwärmeversorgung weiter auszubauen und bis 2035 die Wärme für unsere Kundinnen und Kunden in Duisburg vollständig CO2-neutral zu erzeugen“, erklärt Andreas Gutschek, Vorstand für Infrastruktur und Digitalisierung der Stadtwerke Duisburg.

Wasserstoff-fähig, hocheffizient und flexibel
Das neue Blockheizkraftwerk besteht aus sieben gasbetriebenen Motoren. Jeder Motor ist in der Lage 4,5 Megawatt elektrische Leistung und 4,9 Megawatt Wärmeleistung zu erzeugen. Die sieben Motoren können sehr flexibel eingesetzt werden und immer dann punktgenau Strom und Wärme erzeugen, wenn die Menschen in Duisburg sie brauchen. Durch die modulare Bauweise kann jede Leistung zwischen 2,25 und 31,5 Megawatt eingestellt werden. Das Blockheizkraftwerk arbeitet in sogenannter Kraft-Wärme-Kopplung, es erzeugt also Strom und gleichzeitig Wärme für das Fernwärmenetz mit einem Wirkungsgrad von über 90 Prozent. Bereits heute schon ist das BHKW für den künftigen Einsatz von Wasserstoff ausgelegt (H2-ready). Mit dem Bau haben die Stadtwerke 2020 begonnen. Die neue Anlage hat eine Leistung von 31,5 Megawatt und kann so viel Strom erzeugen, wie 68.000 Haushalte pro Jahr verbrauchen.

Fernwärme wichtiger Faktor für Wärmewende

In rund der Hälfte der Haushalte in Duisburg befinden sich aktuell noch Gasheizungen, weitere rund 15 Prozent der Haushalte heizen mit Öl. Bei der künftigen Umstellung liegt ein zentraler Fokus auf der Nutzung von Fernwärme, insbesondere in Ballungsgebieten. Bereits heute heizen mehr als 70.000 Haushalte mit Fernwärme, die Heizkessel und Brennstofflager überflüssig macht.

„In den kommenden Jahren wollen wir unser Fernwärmenetz und unsere Fernwärmeerzeugung deutlich ausbauen, so dass wir genug Wärme produzieren, um bis zu 15.000 weitere Haushalte anschließen zu können“, sagt Andreas Gutschek. Die Fernwärme hat bereits heute einen rund 30 Prozent geringeren CO2-Faktor als Erdgas und rund 50 Prozent geringeren Faktor als Heizöl. Die Fernwärme in Duisburg wird umweltschonend und effizient aus der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, zudem wird Abwärme und Wärme aus Biomasse genutzt. Im Vergleich zu Einzelanlagen spart die Fernwärme bereits heute rund 120.000 Tonnen CO2 ein, durch den Ausbau kommen weitere 15.000 Tonnen CO2 hinzu. „Fernwärme ist heute schon umweltfreundlich, bis 2035 werden wir sie dann komplett CO2-neutral erzeugen. Dafür beginnen wir heute schon mit dem Aufbau entsprechender Technologien wie Großwärmepumpen, Wasserstoff-fähige Kraftwerke oder Untersuchungen zur Nutzung von Tiefengeothermie“, so Gutschek weiter.

Stadtwerke investieren 40 Millionen Euro

Insgesamt investieren die Stadtwerke Duisburg rund 40 Millionen Euro in das wasserstoff-fähige Groß-BHKW am Standort Hochfeld.

Die Stadtwerke Duisburg hatten das Projekt im Jahr 2019 zur KWK-Ausschreibung bei der Bundesnetzagentur eingereicht und den Zuschlag zur Förderung erhalten. Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Zahl der jährlichen Betriebsstunden der BHKW. Aufgrund geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen erhielten 2019 Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) mit einer Leistung von 1 bis 50 Megawatt keinen festen Fördersatz mehr, sondern mussten an einer Ausschreibung teilnehmen.

Bereits 2018 aus der Kohle ausgestiegen

Den Kohleausstieg haben die Stadtwerke Duisburg schon 2018 erfolgreich umgesetzt. Das Heizkraftwerk I war das letztes Steinkohlekraftwerk, das die Stadtwerke damals vom Netz genommen haben und damit jedes Jahr 450.000 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Zurück
Oberbürgermeister Sören Link (r.) und Andreas Gutschek, Technikvorstand der Stadtwerke Duisburg, starteten mit einem symbolischen Knopfdruck die Anlage am Unternehmenssitz in Hochfeld