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Stadtwerke mit stabilem Geschäftsjahr 2020: Emissionen um rund 70 Prozent reduziert

Wenn die Energiewende gelingen soll, muss sie auch vor Ort mit lokalen Konzepten und Projekten umgesetzt werden: In Duisburg sind die Stadtwerke Duisburg Vorreiter bei der Reduktion von klimaschädlichen CO2-Emissionen und bei der Umstellung auf ressourcenschonende, nachhaltige Energieerzeugung. „Wir haben es schon heute geschafft, unsere Emissionen um rund 70 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Nehmen wir die neu gesteckten Ziele der Bundesregierung zum Maßstab, haben wir bei unserer Erzeugung einen Vorsprung von zehn Jahren“, erklärt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg.

Zugleich haben die Stadtwerke auf diesem Weg aber immer auch die wirtschaftliche Stabilität bewahrt und damit gezeigt, dass Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen sind. Im Geschäftsjahr 2020 haben die Stadtwerke Duisburg Umsatzerlöse in Höhe von 1,6 Milliarden Euro erzielt, das sind rund 280 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Steigerung resultiert vor allem aus gestiegenen Stromverkäufen und einem erfolgreichen Energiehandelsgeschäft. Unterm Strich bedeutete das einen Gewinn in Höhe von 53,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 36 Millionen Euro. „Natürlich hat die Corona-Pandemie auch Einfluss auf einen Energieversorger, aber wir haben das Unternehmen stabil aufgestellt, so dass wir auch in einer solchen Krisensituation erfolgreich sind“, so Wittig.


Konsequente Reduktion der CO2-Emissionen

Schon bevor der Kohleausstieg beschlossen wurde, hatten die Stadtwerke Duisburg Taten sprechen lassen. Bereits 2018 hat das Unternehmen nach mehr als 100 Jahren die Stromgewinnung aus Kohle beendet und damals mit dem Heizkraftwerk I an der Bungertstraße den letzten von ehemals drei Kohlekraftwerksblöcken vom Netz genommen. Allein dieser Schritt spart jährlich rund 450.000 Tonnen CO2-Emissionen ein und ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Erzeugung. „Wir wollen weiter Vorreiter sein und arbeiten heute schon an Konzepten, wie eine emissionsfreie Energieerzeugung in Duisburg Realität werden kann“, erklärt Wittig.

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Fernwärme, über die bereits heute rund 70.000 Haushalte mit umweltfreundlicher Wärme versorgt werden. In den kommenden Jahren sollen weitere 15.000 Haushalte hinzukommen. Rund 23.500 Tonnen CO2 können damit jedes Jahr eingespart werden, in dem einzelne Gas- und Ölheizungen ersetzt werden. Bereits heute spart die Fernwärme im Vergleich zu Einzelanlagen jedes Jahr rund 120.000 Tonnen CO2 ein. Für mehr Kunden ist aber auch mehr Wärme nötig. Daher bauen die Stadtwerke Duisburg für fast 40 Millionen Euro am Standort des alten Heizkraftwerkes I ein neues Groß-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit sieben Motoren. Die Anlage mit 31,5 Megawatt Leistung kann 68.000 Haushalte mit Strom versorgen und arbeitet in hocheffizienter und umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung. Der Energieträger Gas dient dabei als Brückentechnologie: Die Anlagen werden so konzipiert, dass sie in Zukunft beispielsweise auch Wasserstoff verbrennen können.


Neue Technologien in der Energieerzeugung

Für die grüne Zukunft der Energieerzeugung arbeiten die Stadtwerke Duisburg gemeinsam mit Partnern schon heute Forschungsprojekten mit Wasserstoff, Tiefengeothermie und innovativen Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. „Für eine vollständige Klimaneutralität gibt es heute noch keine wirtschaftlichen Lösungen – diese müssen in den kommenden Jahren erst noch entwickelt werden. Das geht nur in Kooperationen, weil niemand diese Lasten allein Schultern kann. Gemeinsames Vorgehen ist aber auch erfolgversprechend, weil Partner aus unterschiedlichen Bereichen ihre Expertise einbringen und die Projekte so ganzheitlich vorangetrieben werden. Die Energiewende passiert eben vor Ort und sie hat viele Helfer“, so Wittig.

Millioneninvestitionen in die Versorgungsinfrastruktur

Mehr als 18 Millionen Euro haben die Stadtwerke Duisburg auch im Jahr 2020 wieder in die Versorgungsinfrastruktur investiert. Der Löwenanteil entfiel im Bereich der Wasserversorgung auf das mehrjährige Projekt der Sanierung des Trinkwasserhochbehälters auf dem Försterberg. Zudem ist das BHKW-Neubau-Projekt angelaufen und hat erste Investitionsmittel in Höhe von mehr als 7,5 Millionen Euro erfordert. „Die Stadtwerke haben nicht erst im abgelaufenen Geschäftsjahr bewiesen, dass der Dreiklang aus Versorgungssicherheit, überaus solidem Wirtschaften und zukunftsorientierter Ausrichtung möglich ist. Sie sind deshalb für alle Duisburgerinnen und Duisburger ein verlässlicher und zugleich innovativer Partner“, sagt Sören Link, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Duisburg AG. Weitere große Investitionen stehen in den kommenden Jahren an, um die neuen Quartiere Wedau-Nord und Wedau-Süd, Am alten Angerbach oder die zu entwickelnde Fläche auf der Duisburger Freiheit an die Versorgungsinfrastruktur anzubinden. „Hier geht es auch um die Frage, welche innovativen Erzeugungskonzepte dafür sorgen, neue Siedlungen und Gewerbeflächen dauerhaft sicher, aber eben auch emissionsarm zu versorgen“, sagt Andreas Gutschek, Vorstand Infrastruktur und Digitalisierung der Stadtwerke Duisburg AG. Vor allem auf dem Ausbau der Fernwärmenetze liegt der Fokus des Unternehmens, um hochwertige, effiziente und umweltschonende Versorgung in Duisburg auszubauen und dadurch ältere, auf fossilen Energieträgern basierende Technik zu ersetzen.

Mehr als 50 Millionen Euro hat die Netze Duisburg GmbH in die Modernisierung und den Ausbau der Verteilnetz-Systeme im abgelaufenen Geschäftsjahr investiert. Das Tochterunternehmen der Stadtwerke Duisburg AG ist für tausende Kilometer Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wasserleitungen im gesamten Stadtgebiet verantwortlich. Im Jahr 2020 erzielte die Netze Duisburg GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 228,4 Millionen Euro und einen Jahresgewinn von 29,3 Millionen Euro.

Einfluss auf das Gesamtergebnis der Stadtwerke Duisburg AG hat zudem ein einzelner Sondereffekt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs und dem damit einhergehenden Druck auf die Marktteilnehmer in der Kohleverstromung eine Anpassung des Buchwertes an der KSBG Kommunalen Beteiligungsgesellschaft GmbH & Co.KG um rund 8 Millionen Euro notwendig. 

Flexible Arbeitsmodelle der Zukunft

1.135 Beschäftigte bei den Stadtwerken und ihren Tochterunternehmen Netze Duisburg GmbH, Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH und Stadtwerke Duisburg Metering GmbH haben das gute Ergebnis in einem außergewöhnlichen Jahr erwirtschaftet. „Das ist ein gemeinsamer Erfolg unter besonderen Bedingungen. Aber die Beschäftigten haben die Situation herausragend bewältigt. Viele Mitarbeiter sind von einem auf den anderen Tag ins Homeoffice gewechselt, für andere haben wir ein Höchstmaß an Sicherheitsvorkehrungen getroffen, weil ihre Arbeit in Präsenz unbedingt erforderlich war. Ich denke hier vor allem an die Mitarbeiter in den Kraft- und Wasserwerken, in den Leitstellen und an vielen, vielen anderen Stellen im Unternehmen. Durch ihren Einsatz könnten wir die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge zu jeder Zeit sicherstellen“, sagt Arbeitsdirektor Axel Prasch. Die Flexibilisierung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung wird auch nach Ende der Coronapandemie bei den Stadtwerken sichtbar bleiben. „Bei uns haben schon vor der Pandemie viele Kollegen an solchen Modellen teilgenommen und wir werden das weiter ausbauen. Wir ermöglichen unseren Beschäftigten auch nach Corona bis zu 80 Prozent mobiler Arbeit. Wir etablieren Shared-Desk-Modelle und stellen die Infrastruktur für das hybride Arbeiten im Team zur Verfügung. Wir konkurrieren mit vielen anderen um die besten Köpfe, aber als kommunales Unternehmen haben wir viel zu bieten und müssen uns da ganz sicher nicht verstecken“, so Prasch.

74 Auszubildende (Stand 31.12.2020) beschäftigen die Stadtwerke Duisburg zudem und haben in der Coronakrise ganz bewusst entschieden, ebenso vielen Neueinsteigern in die Berufswelt einen Ausbildungsplatz zu bieten wie in den Vorjahren auch. „Diese jungen Menschen sind unsere Zukunft. Die Fachkräfte von morgen müssen wir heute bestmöglich ausbilden und sie für eine langfristige Tätigkeit in unserem Unternehmen begeistern. Das geht nur, wenn man die jungen Leute, ihre Belange und Wünsche ernst nimmt, und auch in schwierigen Zeiten alles dafür tut, qualitativ hochwertige Ausbildung zu sichern. Dafür stehen wir als Stadtwerke Duisburg“, sagt Prasch.

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